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Selbstkritik: Wenn der innere Kritiker wieder die Peitsche schwingt

„Wie blöd kann man sein“: Nicht Selbstkritik, sondern Gewalttätigkeit!

Ärgerst du dich manchmal über dich selbst, weil …

  • … du zu laut, zu schüchtern, zu aufdringlich, ungelenk oder einfach peinlich warst?
  • … du etwas nicht erledigt hast?
  • … du es nicht schnell oder nicht gut genug hinbekommen hast, also versagt hast?

Das, liebe Leserin und lieber Leser, das ist kein Ärger!

Dieses Übermaß an Selbstkritik, dieses Wüten gegen dich selbst, ist schlichtweg: Gewalttätigkeit!

Selbst wenn wir niemals die Hand gegen einen anderen heben würden: Wir finden nichts dabei, dass wir uns voller Selbstkritik selbst fertig machen, in den Senkel stellen, abkanzeln. Wir glauben sogar, dass wir jemanden brauchen, der uns in den Hintern tritt, damit wir endlich in die Pötte kommen.

Viele Menschen kritisieren sich ständig selbst, putzen sich herunter und merken gar nicht, wie viel Gewalt sie sich damit antun.

Glaub mir, ich war Meisterin im Fach Selbstkritik und hatte eine nette kleine Auswahl an verbalen Peitschen, mit denen ich mich selbst geißelte, wenn …

  • ich z. B. gegen irgendwelche Regeln verstieß;
  • nicht der Norm entsprach;
  • Erwartungen und Anforderungen verfehlte, die häufig gar nicht explizit gestellt worden waren;
  • ideale Ergebnisse nicht erreichte.

Was das bringt? Gar nichts. Wir werden durch abwertende Selbstkritik nicht besser oder motivierter, sondern wir schaden uns!

Zu viel Selbstkritik? Der alles-oder-nichts-Maßstab ist nicht zu erreichen!

Der Grund für unsere ausgeprägte Selbstkritik ist in der Regel unser hoher Anspruch an uns selbst: Wir legen einen alles-oder-nichts-Maßstab an uns an, der unmöglich zu erreichen ist. Einen Perfektionismus-Anspruch. Den Wunsch, es allen recht zu machen.

Einen Maßstab, der zudem aufgeladen ist mit moralischen (häufig unausgesprochenen) Vorstellungen der Gruppe(n), zu der wir gehören.

In uns läuft ein innerer Dialog ab, der aber nicht nach Lösungen sucht. Stattdessen ist er eine Wiederholung von Aussagen von Eltern, Lehrern, Ausbildern und anderen Personen aus unsere Kindheit, die vom negativen Menschenbild des faulen – oder dummen, ungelenken, etc. – Kindes ausgingen.

Dieses Kind musste mit Ermahnung und viel Kritik gebessert werden. Da wurde zu oft kein Unterschied zwischen dem Kind („Du bist in Ordnung“) und dessen Verhalten („Das ist nicht in Ordnung“) gemacht.

Die meisten von uns haben das Urteil von damals angenommen: Wir sind fehlerhaft und nicht viel wert, haben wir gelernt.

Daraus ist eine permanente Selbstgeißelungs-Attacke geworden. Voller Selbstkritik blöken die Stimmen der Vergangenheit ihre abwertenden Kommentare hinaus. Immer noch.

Was übrigens echt verrückt ist: Viele Menschen sind der festen Überzeugung: „Ohne diese inneren Antreiber würde ich nichts gebacken bekommen?“

Aber ist das tatsächlich so? Wie motiviert reagierst du, wenn dir jemand von oben herab erklärt: „Wie blöd muss man denn sein, um das nicht hinzubekommen? Los, mach schon, bring deinen faulen A … in Schwung“?

Eben. Null Motivation. Zu Recht würdest du dich über diese Ansprache massiv ärgern, wenn sie von anderen kommt.

Aber wenn sie von dir selbst kommst, nimmst du sie an?

Schluss mit Selbstkritik: Bringe den strengen Über-Kritiker zum Schweigen

Berechtigter Ärger ist eine normale, gesunde Reaktion auf schlechte Behandlung oder Ungerechtigkeiten. Wir reagieren mit Wut, wenn wir etwas aufgebürdet bekommen, was unerträglich ist oder wenn jemandem etwas (Lebens-)Wichtiges vorenthalten wird. Die hohe Energie des Ärgers hilft uns dann, die unfaire Situation zu korrigieren.

Zu viel Selbstkritik hingegen ist, wie du oben gelesen hast, Gewalttätigkeit gegen dich selbst. Dir ist beim Lesen vielleicht klar geworden, wie sehr du dir damit schadest.

Wenn du deinen strengen inneren Kritiker zur Ruhe zu bringen und netter zu dir sein willst, habe ich eine einfache 6-Schritte-Strategie für dich:

  • Schritt 1: Personifiziere den inneren Kritiker. Wie groß wäre denn dieser Sprecher, der dich so klein macht?
    Die meisten Menschen haben das Gefühl, dass dieser Sprecher mindestens 50 cm größer ist als sie selbst. Daran können wir erkennen, dass dieser innere Spieler sich früh in unserem Leben herausgebildet hat. Wir waren ein kleines Kind, und jeder Erwachsene überragte uns.
  • Schritt 2: Zieh dem inneren Kritiker nun eine Richterrobe oder das Kostüm einer strengen Gouvernante an.
  • Schritt 3: Schaue als nächstes auf die Sprunggelenke deines inneren Kritikers. Wenn du ganz genau hinsiehst – und das machst du jetzt! – siehst du dort das Luftmatratzenventil?
  • Schritt 4: Lass diesem nörgelnden, herumhackenden Kritiker jetzt die Luft ab: Pfffffffffhhh macht es.
  • Schritt 5: Wenn der innere Kritiker so klein geworden ist wie eine Handpuppe und daher mit einer Mickymaus Stimme spricht, dann bedanke dich für den Kommentar und schick ihn zum Kaffeetrinken (wähle alternativ jedes Getränk, das du magst).
  • Schritt 6 (optional und nur bei Bedarf): Leider können wir unseren Kritiker nicht völlig aus unserem inneren Team rausschmeißen, denn natürlich hat er auch seine Existenzberechtigung.
    Sollte er jedoch schon viele Jahre ungehindert permanent seinen Senf dazu gegeben haben, dann reduzieren die Redezeit auf tägliche 10 Minuten.

Keine Angst: Du wirst schon nicht größenwahnsinnig, wenn du dir nicht dauernd einen auf den Deckel gibst. Aber dein Selbstbewusstsein kann sich endlich erholen. Und du wirst wieder fähig, nicht nur das zu sehen, was du nicht gut machst – sondern auch das, was du draufhast!

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„Jetzt komm ich auch mal dran!“ Gestalte dein Leben selbst

Ich stehe an der Startlinie und spüre förmlich die Kraft meines vibrierenden Fahrzeugmotors. Alles ist in (an)gespannter Erwartung. Rechts und links von mir höre ich die aufheulenden Motorengeräusche meiner Kontrahenten. Vor mir liegen drei Runden auf einer unübersichtlichen Strecke:

Der REGENBOGENBOULEVARD –
Gefahr lauert hinter jeder Kurve und Schnelligkeit zählt zwar, kann dich aber in den Abgrund katapultieren.

Ich schaue mich um. Mit meinen Kontrahenten ist definitiv nicht zu spaßen. Keiner wird Mitgefühl haben; jeder wird mit allen Mitteln versuchen zu gewinnen. Meine Gegner sind ein Gorilla, eine Prinzessin, zwei italienische Brüder und ein Dinosaurier…

Na, wie sieht es aus, hast du es erkannt? Ich habe dir „Mario Kart“ beschrieben. Vielleicht hast du das schon selbst gespielt oder jemand in deinem Umfeld ist Fan davon. Ich erleide fast einen Herzinfarkt, wenn meine Kinder mich überreden können mitzuspielen – was denen natürlich ein Riesenvergnügen macht, wenn ich quiekend, japsend und zappelnd versuche mitzuhalten. Da ich zur Schonung meines armen Herzens zu wenig übe, lande ich natürlich regelmäßig auf dem letzten Platz… wenn ich es überhaupt zur Ziellinie schaffe.

So ein Computerspiel eignet sich für meine Zwecke hervorragend als Metapher für unser tägliches

Spiel des Lebens

Zu Spielbeginn sucht sich jeder eine Figur als Fahrer aus und stellt sich anschließend sein Fahrzeug zusammen – welches ist die geeignete Karosserie, welche Reifen haben die besten Fahreigenschaften. Was hilft mir, die anderen auszustechen, um als Erste die Ziellinie zu passieren.

Alles ist erlaubt für den eigenen Triumph: z. B. fiese Bananenschalen, um die nachfolgenden Fahrer von der Strecke rutschen zu lassen.

Jede von uns wählt jeden Morgen beim Aufstehen aufs Neue ihre Herausforderung – wenn auch nicht immer freiwillig ausgesucht. Dabei haben viele von uns nicht den Luxus, das beste Fahrzeug und die neuesten Reifen zu haben. Die „Mitspieler“ sind bestimmt auch nicht immer freundlich und zuvorkommend. Und hoffentlich sind wir im Alltag nettere Zeitgenossen als hier auf der virtuellen Rennstrecke.

Im Alltag begegnen uns viele Zeitgenossen, die uns an die Charaktere des Spiels erinnern. Die ewig genervte Prinzessin, der Gorilla, der sich Brust-trommelnd beweisen muss und straßenschlaue italienische Brüder kennt wahrscheinlich jeder 😉.

Solche realen „Mitspieler“ sind meist wenig reflektiert; sie projizieren ihre eigenen Defizite auf ihr Umfeld. Sie triggern uns leicht, weil wir ja auch „perfekt unperfekt“ sind – Anschuldigungen, Ärger, Groll, Magenschmerzen und Beleidigtsein sind die Folgen im Spiel des Lebens.

Kommt dir das irgendwie bekannt vor? Oder hast du schon jemanden vor deinem inneren Auge? Die zeternde Chefin? Den faulen Kollegen, der sich versucht mit deinen Lorbeeren zu schmücken? Die ewigen Besprechungen; Themen, die sich im Kreis drehen und sich nicht vorwärtsbewegen?

Grrr!!!

Und da ist noch die Rennstrecke mit all ihren Tücken. Selbst wenn wir denken, dass an diesem wunderbaren sonnigen Tag nichts schiefgehen kann, finden wir uns vielleicht kurze Zeit später im Regenschauer wieder, die Straße steht unter Wasser und der großartige Plan, einfach durchzufahren, endet im Liegenbleiben in der leider viel zu tiefen Pfütze.
So hast du dir das nicht vorgestellt, oder?

Aber, Shit happens…

Immer wieder und immer im unpassenden Moment.
Sich jetzt daran zu erinnern, dass alle Situationen im Leben auch Möglichkeiten für menschliche Entwicklung bieten: im besten Fall schwierig, meist übernehmen die Emotionen das Steuer und wir agieren in einer eher suboptimalen Version von uns.

Was glaubst du, was nun hilfreich wäre? Was ist „der Schlüssel“, um in Alltagssituationen, die du nicht beeinflussen kannst, gelassen und souverän zu bleiben?

Ich kann dir gleich einen ganzen „Schlüsselbund“ anbieten, der die Türe zu meiner Coaching-Werkstatt LEBEN aufschließt und dir eine ganz neue Welt eröffnet. Fangen wir doch beim Grundlegendsten an: Mit Atmen. Mach am besten gleich mit und speichere dir dieses Video ab. Es wirkt wie ein Turbo, um den Stress runterzufahren und den Kampf- und Fluchtmodus zu unterbrechen: 1-3 Minuten Tipp bei Stress

Was hängt da noch am „Schlüsselbund“? Im Coaching erhältst du Ideen, Impulse, Unterstützung, vielerlei Werkzeuge und Hilfen für deinen vollgepackten Alltag.

Vielleicht hast du schon lange den Wunsch, etwas in deinem Leben zu verändern?

Schaffe Tatsachen, indem du

  • deine Bedürfnisse, Wünsche und Träume wahr- und ernst nimmst
  • dich nicht selbst durch Zweifel ausbremst und vom Kurs abbringen lässt
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen anwendest, wenn mal wieder alles zu viel ist
  • nicht mehr alles für Andere tust, sondern häufiger „Nein“ sagst
  • auch bei Gegenwind bei dir bleibst und die eigenen Ziele verfolgst
  • deinen Wert nicht mehr vom Wohlwollen anderer abhängig machst

Lebe die beste Version deines Lebens!

Schieb es nicht länger auf, dich um dich und deine Bedürfnisse zu kümmern. Die Goldkörnchen in der Sanduhr deines Lebens rieseln und scheren sich nicht darum, ob dein Leben die Qualität hat, die du dir wünschst.

Darum musst du dich schon selbst kümmern. 😉

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Verfehle nicht länger dein Lebensziel!

Vor kurzem habe ich ein Fachbuch gelesen, das schon lange auf meinem Bücherstapel lag „Schattenarbeit“ von Debbie Ford. Gleich in der Einleitung stolperte ich über: „Die größte Sünde ist vielleicht das ungelebte Leben.“

Wie?

Sünde? In meiner christlichen Familien-Sozialisation und ganz allgemein im Deutschen ist Sünde ein Hammerwort. Sofort anklagend, augenblicklich erschlagend. 😟

Doch wenn wir uns die Herkunft des Wortes „Sünde“ anschauen, ergibt sich ein differenzierteres Bild. Das Wort kommt vom Englischen ‚sin‘ und ist ein Begriff aus dem Bogenschießen.
Er bedeutet: am Ziel vorbeischießen, das Ziel nicht treffen. „Sin“ wiederum lässt sich zurückverfolgen ins Griechische und Lateinische und bedeutet dort: Stolpern, einen Fehltritt tun, oder Straucheln, Zögern.

Im Leben stolpern oder einen Fehltritt tun

Klingt menschlicher, oder? Wobei Fehlermachen ist in unserer Kultur auch negativ behaftet.
Warum mich das so beschäftigt?

Die Menschen, die ich bei meinen Workshops und Vorträgen rund um Gesundheit und miteinander arbeiten treffe, versuchen angestrengt die Erwartungen der Arbeitswelt und ihres Umfeldes zu erfüllen. Sie erleben sich dadurch gehetzt und getrieben.

Doch, wer gibt den Takt vor?

Sitzt da wirklich jemand mit der großen Pauke wie bei Asterix auf den Galeeren, der einen immer schneller werdenden Takt schlägt?
Der Berliner Philosoph Byung Chul Han schrieb schon 2010, dass wir keine Sklaventreiber mehr brauchen, da wir uns zu Selbstausbeutern entwickelt haben.

Hmm, wenn wir diese Entwicklung angenommen haben, dann könnten wir – ich bleibe hier mal im Konjunktiv – das doch auch wieder ändern … Oder?

Aber:

  • das geht doch niemals…
  • die Welt ist doch so…
  • wenn ich das alleine versuche, dann …

Ja, was dann? Drohen Arbeitslosigkeit oder die Verdammnis der Ausgestoßenen? Oder welche Katastrophenszenarien entwirft Ihr Verstand?
Genauer gesagt spreche ich hier von den Persönlichkeitsanteilen, die wir zum Beispiel den inneren Kritiker und die Antreiber nennen. Diese setzen uns unter Druck, indem sie

  • Horrorszenarien aufzeigen (ein beliebtes Thema: „Dann werde ich unter der Brücke landen“ 😱),
  • uns mit Regeln zu zwingen versuchen („Erst die Arbeit, dann‘s Vergnügen“ oder „Mach‘s richtig oder gar nicht!“😲)
  • und dann sofort das unglückliche Bild des Losers und der Versagerin ausmalen. 😥

Mit diesen Selbstsabotage-Gedanken halten wir uns im Hamsterrad des stetigen Tuns.

Pausen sind völlig überschätzt und schlafen können wir, wenn wir tot sind …

Hä?
Das trifft übrigens auch Menschen, die ihr Arbeitsleben beendet haben. Bei vielen spricht man vom Un-Ruhezustand.

Doch lass mich noch einmal zur Sünde des ungelebten Lebens zurückkehren. In meinen Workshops frage ich inzwischen häufig: „Lebst du, um zu arbeiten? Oder arbeitest du, um zu leben?“

Kennst und lebst du diesen Unterschied?

Was macht die Qualität Ihres Lebens aus?

Wirst du am Ende deines Lebens zurückschauen mit einem zufriedenen Gefühl?
Dem Bewusstsein, das Beste aus deinem Leben gemacht zu haben? Und das bedeutet immer:

  • 🎯 sich entwickelt zu haben, gewachsen zu sein
  • 🎯 einen Sinn im Leben gefunden zu haben
  • 🎯 und fast immer der Welt etwas zurückgegeben zu haben

Hast du dein Ziel getroffen? 🎯

Viele Menschen ab der Lebensmitte blicken auf ihr Leben und haken innerlich Kästchen ab:

  • ✅ Partnerschaft
  • ✅ Familie
  • ✅ Eigentum
  • ✅ Karriere
  • ✅ Sonstiges

Nicht alles wird davon als Erfolg bewertet, doch zumindest versucht hat man es.

Dazu ein Zitatfund vom weisen Wilhelm Busch – er hat nicht nur Max und Moritz erschaffen 😉:

„Frühling, Sommer und dahinter gleich der Herbst und bald der Winter – ach, verehrteste Mamsell, mit dem Leben geht es schnell.“    

Lass es nicht verfliegen – und kümmere dich gut um dich und deine Bedürfnisse!

Müssen wir unser Glück verdienen?

„Nicht das, was wir nicht imstande sind zu tun, hält uns zurück. Sondern die Angst, dass wir das Leben nicht verdienen, welches unser bestes, fähigstes Selbst erschaffen könnte.“

(Unbekannt)

Okay, ich räume ein: Der Satz holpert ein bisschen. Das liegt daran, dass ich ihn aus dem Englischen übersetzt habe (und ich hatte keinen Leistungskurs!).

Doch er bringt etwas zum Klingen in mir. Auch in dir?

Am Wochenende habe ich mit einer lieben Freundin telefoniert, die unglaublich viel Gutes in der Welt erschafft. Während wir sprachen, wirkte sie erschöpft. Als ich nachhakte, erzählte sie mir, was sie gerade persönlich umtreibt. Um es kurz zu machen: Ich war nach dem Gespräch ganz erschüttert, weil diese wunderbare, intelligente, liebevolle, zupackende Frau so geschickt darin ist …
sich selbst zu hindern, nach ihrem persönlichen Glück zu greifen. Als ob sie es selbst nicht glauben dürfe, es zu verdienen.

Verdienen? Dürfen?

Wie bitte?

Die verkorksten Gedankenmuster der Gesellschaft

Unsere Gesellschaft ist schon sehr verkorkst in ihren Gedankenmustern. Aufgrund unserer Sozialisation fällt es uns leichter, uns in Gedanken zu beschimpfen als uns selbst zu sagen „Ich liebe mich“.

Was muss ein Mensch tun, um zu verdienen, geliebt zu werden oder liebenswert zu sein?

(Die Antwort lautet natürlich: nichts!)

Das Dumme ist jedoch, wir glauben, die anderen – unser Umfeld – müssten uns die Erlaubnis geben, uns selbst lieben zu dürfen. Erst wenn dieses Umfeld uns Anerkennung, Wertschätzung oder sogar Liebe entgegenbringt, wäre die Vorbedingung für das Recht auf ein glückliches Leben gegeben. Dass das nicht klappt, sehen wir alle durch bei bewunderten oder gar geliebten Promis, die mit Suchtproblemen oder psychischen Erkrankungen kämpfen oder letztlich ihrem Leben ein Ende setzen.

Woran liegt es dann?

Wenn du innerlich nicht überzeugt bist, liebenswert zu sein, sabotierst du dich selbst. Du erlebst dann nicht „das Leben, das dein bestes Selbst erschaffen kann“. Sondern versuchst so zu funktionieren, wie die anderen dich haben wollen. Und das geht mit Sicherheit schief.

Der Pac-Man gegen selbstsabotierende Gedanken

Vor Jahrzehnten habe ich das kinesiologische Sabotage-Suchprogramm für diese Fälle kennengelernt. Es arbeitet wie ein kleiner Pac-Man, der durch das Labyrinth unseres Gehirns rennt und dabei sabotierende Gedanken mampft.

Dazu klopfst du dich sanft mit drei Fingern an der Handkante des kleinen Fingers, der Mittelfinger liegt auf dem Grundgelenk des Kleinfingers. Dazu sagst du (am besten laut, so dass es deine Ohren hören) folgenden Satz – ganz so, als ob du ihn (schon) glauben würdest:

„Ich liebe und akzeptiere mich von ganzem Herzen, mit allen meinen Fehlern und Unzulänglichkeiten. Ich bin es wert, geliebt zu werden und ein glückliches, gesundes Leben zu führen.“

Den Satz und das begleitende Klopfen am besten fünfmal wiederholen; noch besser: jeweils fünfmal pro Hand. Und optimal wäre, mehr als einmal am Tag!

Nachdem ich dieses gedankliche Antivirenprogramm kennengelernt hatte, habe ich die Übung über mehrere Monate gemacht. Und nach und nach meine behindernden Gedanken verändert und damit auch meine Lebensqualität. Wir haben nämlich das Recht, ein glückliches und zufrieden machendes Leben zu führen!

Und das darf uns auch in den Schoß fallen.

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Vodafone oder: Warum ich mal wieder mit Volldampf an die Decke ging

Neulich lief bei mir das Fass über.

Unser Fernseher streikte, also eigentlich war es der Festplattenrecorder, der nicht so wollte wie ich. Der vom Kabelanbieter… also jenes Gerät, das mich schon an dem Tag nervte, an dem wir es bekommen hatten. Ursprünglich war ich bei einem anderen Anbieter gewesen, der aber irgendwann geschluckt wurde – und auch dieser Firma blieb das Glück nicht hold. Nach wenigen Jahren wurde sie übernommen: von Vodafone.

Muss ich noch mehr sagen? (Vodafone-Kund*innen schütteln hier wahrscheinlich voller Empathie den Kopf.)

Die Hilfe, die ich benötigte, wollte ich mir nun bei der Hotline holen. Dort flog ich nach 17 Minuten raus. Grrr.

Also gut, zweiter Versuch – über die Website. Doch auch dort kam ich mit meinem Problem nicht weiter. So langsam brachte mich das auf die Palme. Kundenservice, ha, von wegen! Servicewüste Deutschland!!

Zu zweit schimpft und klagt es sich noch besser, oder?

Ich steigerte mich immer mehr rein, unablässig wie ein Rohrspatz schimpfend. Und rief dann meine Freundin an. Die hatte ähnliche Erfahrungen gemacht; wir grummelten und motzten nun also zweistimmig.
Beruhigung oder gar Ruhe brachte mir das nicht. Im Gegenteil, kaum war der Hörer aufgelegt, zeterte ich alleine weiter: „Mist-Gerät, Sch…Kundendienst!“
Ich konnte mich nicht beruhigen. Wollte mich nicht beruhigen! Das Rumpelstilzchen war nun mal voll in Fahrt. Ich fühlte mich hilflos ausgeliefert: „Zu denen wollte ich doch nie, jammer, schimpf … Mit mir kann man‘s ja machen…!“

In diesem Augenblick endlich kam ich schlagartig zu mir.

Endlich der Aha-Moment: Ich hatte mich wieder ärgern lassen.

Den Satz „Mit mir kann man‘s ja machen …“, den hatte ich doch gerade in meinem Blogartikel benutzt. Um anderen Menschen zu erklären, warum wir bei Ärger in die Luft gehen.

Super. Nun war ich selbst erneut in dieses Muster verfallen:

  • Ich hatte den ganzen Vorgang total negativ bewertet
  • hatte alles persönlich genommen
  • fühlte mich dadurch hilflos und ausgeliefert
  • und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, suchte ich mir eine Mit-Schimpferin, da es so wunderbar guttut, gemeinsam erlittenes Unrecht zu beklagen.

Ich hatte mich wieder ärgern lassen. Kein Wunder, dass ich oben auf meiner Palme herumtobte.

Kennst du das vielleicht auch von dir? Dass du dich riesig über schlechten Kundendienst ärgern kannst? Oder über schwierige Mitmenschen? Dass du dir mit so einer Dröhnung an Ärger vor allen Dingen selbst schadest, brauch ich dir wohl kaum zu sagen.

Mir haben meine eigenen Tipps dann tatsächlich geholfen, mich zu beruhigen. Ich musste mich nur daran erinnern 😉 Wenn du en detail und tiefgehend wissen willst, wie es geht, dann klick mal hier:

  • Sich nicht mehr von schwierigen Menschen ärgern lassen: So geht’s

In dem Artikel findest du gleich mehrere Strategien, um aus dem vertrackten Ärger wieder herauszukommen.

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Im Moment leben: Was wir von Eichhörnchen lernen können

Wollen wir im Moment leben und jetzt genießen, was das Leben uns bietet? Oder verschieben wir wichtige Dinge auf später? Weil es vernünftig ist? In diesem Beitrag mache ich mir dazu so meine Gedanken. Inspiriert von den Eichhörnchen in meinem Garten – von denen wir einiges lernen können!

Ich will aber JETZT! Was Eichhörnchen mit Lebensfreude zu tun haben

Ich liebe Eichhörnchen. Eichhörnchen sind pelzig, süß und knuffig.

Aber sie sind nicht wirklich intelligent.

In unserem Garten steht ein riesengroßer Haselnussbusch, eigentlich mehr ein Baum als ein Busch. Und jedes Jahr im August entern die putzigen Eichhörnchen den Baum und leeren ihn innerhalb von zwei Wochen.

Völlig verständlich, sie haben schließlich Hunger. Das Problem ist nur: Sie packen die unreifen Nüsse, die oft zu mehreren zusammenhängen, nagen eine davon an und lassen den Rest fallen. Diese grünen Nüsse reifen nicht mehr nach.

Statt also im September ausgereifte Früchte abzugreifen, die für den Wintervorrat verbuddelt werden können, stehen sie mit leeren Pfoten da.

Im Moment leben und JETZT genießen – oder Selbstkontrolle und für später planen?

Als ich die Eichhörnchen beobachtet habe, fiel mir das Experiment von Walter Mischel aus dem Jahr 1972 ein, das als „Marshmallow-Test“ weltberühmt wurde. Er hat Kinder vor die Wahl gestellt: „Du kannst dir diese Süßigkeit entweder jetzt einfach nehmen und essen. Oder du bekommst zwei davon, wenn du wartest, bis ich in 15 Minuten zurück bin.“

Die Forscher haben die Kinder mehr als 40 Jahre begleitet. Sie wollten herausfinden, ob sich die Fähigkeit zur Selbstkontrolle – die Fähigkeit, auf die Belohnung zu warten – sich auf den späteren Erfolg im Leben auswirkt.

Das Fazit dieser Langzeit-Studie lautet: Wenn ein Kind es schafft, einer augenblicklichen Belohnung zu widerstehen, dann erlaubt diese Fähigkeit zur Selbstkontrolle eine hohe Vorhersage über den späteren Lebenserfolg und über die Kompetenz, mit Stress und Frust umzugehen.

Selbstkontrolle statt „im Moment leben“: so wichtig!

Inzwischen gibt es Kritik an dieser Studie. Mischel sagte jedoch selbst in seinem Buch „Der Marshmallow-Effekt“, die aufregendste Erkenntnis sei „die Tatsache, dass wir besser vor unseren ganz persönlichen schwachen Stellen geschützt sind (etwa der Neigung, ungewollt zuzunehmen, schnell aufzubrausen, uns gekränkt oder zurückgewiesen zu fühlen) und mit diesen Neigungen konstruktiver umgehen können, wenn wir die Fähigkeit zum Aufschub besitzen und sie entsprechend nutzen“.

Selbstkontrolle schützt uns also. Sie hilft uns dabei, auf uns aufzupassen und uns vor uns selbst zu schützen. Wenn wir diese Fähigkeit zur Selbstkontrolle besitzen, können wir vorausdenken und planen, haben unsere Impulse im Griff, und gehen nicht jedem Wunsch nach. Selbstkontrolle ist so gesehen eine gute Sache!

Ich gehe mal davon aus, dass du wie die meisten Erwachsenen diese Fähigkeit gelernt hast und beherrscht. Vielleicht nicht für alle Lebensbereiche, aber doch für die meisten.

Aber ach, es ist nicht immer einfach mit der Fähigkeit zum Aufschub! Bei mir können zum Beispiel Kartoffelchips meine Selbstkontrolle arg ins Wanken bringen.

Genauso wichtig wie Selbstkontrolle: Im Moment leben und genießen!

Worauf ich aber hinauswill: Wie gut bist du denn mit dem Gegenteil? Dem „etwas genießen“? Wie oft belohnst du dich? Wie oft gönnst du dir etwas? Wie oft lebst du ganz im Moment?

Oder ist dir der Satz „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ so in Fleisch und Blut übergegangen, dass du die kleinen und großen Freuden des Lebens immer wieder aufschiebst? Dass du vielleicht sogar vergessen hast, wie es geht, das Genießen?

Bei aller Fähigkeit zur Selbstkontrolle und zum Aufschieben und Warten: Für Freude und Genießen und Spontanität muss immer Platz sein im Leben. Immer!

Wir müssen doch genießen, was uns das Leben mit seinen vielen Möglichkeiten und Überraschungen anbietet. Und auch mal zugreifen, wenn es uns Freude macht – statt stets vernünftig und kontrolliert den Genuss auf später zu verschieben.

Da könnten wir uns die kleinen pelzigen Gesellen sogar zum Vorbild nehmen: Wie die Eichhörnchen könnten wir uns in die Fülle eines mit köstlichen, nahrhaften Nüssen vollhängenden Lebens stürzen und genießen, was gerade alles da ist.

In diesem Moment. Und im nächsten auch. Genieße deine Ernte!

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