Neulich lief bei mir das Fass über.
Unser Fernseher streikte, also eigentlich war es der Festplattenrecorder, der nicht so wollte wie ich. Der vom Kabelanbieter… also jenes Gerät, das mich schon an dem Tag nervte, an dem wir es bekommen hatten. Ursprünglich war ich bei einem anderen Anbieter gewesen, der aber irgendwann geschluckt wurde – und auch dieser Firma blieb das Glück nicht hold. Nach wenigen Jahren wurde sie übernommen: von Vodafone.
Muss ich noch mehr sagen? (Vodafone-Kunden schütteln hier wahrscheinlich voller Empathie den Kopf.)
Die Hilfe, die ich benötigte, wollte ich mir nun bei der Hotline holen. Dort flog ich nach 17 Minuten raus. Grrr.
Also gut, zweiter Versuch – über die Website. Doch auch dort kam ich mit meinem Problem nicht weiter. So langsam brachte mich das auf die Palme. Kundenservice, ha, von wegen! Servicewüste Deutschland!!
Zu zweit schimpft und klagt es sich noch besser, oder?
Ich steigerte mich immer mehr rein, unablässig wie ein Rohrspatz schimpfend. Und rief dann meine Freundin an. Die hatte ähnliche Erfahrungen gemacht; wir grummelten und motzten nun also zweistimmig.
Beruhigung oder gar Ruhe brachte mir das nicht. Im Gegenteil, kaum war der Hörer aufgelegt, zeterte ich alleine weiter: „Mist-Gerät, Sch…Kundendienst!“
Ich konnte mich nicht beruhigen. Wollte mich nicht beruhigen! Das Rumpelstilzchen war nun mal voll in Fahrt. Ich fühlte mich hilflos ausgeliefert: „Zu denen wollte ich doch nie, jammer, schimpf … Mit mir kann man‘s ja machen…!“
In diesem Augenblick endlich kam ich schlagartig zu mir.
Endlich der Aha-Moment: Ich hatte mich wieder ärgern lassen.
Den Satz „Mit mir kann man‘s ja machen …“, den hatte ich doch gerade in meinem Blogartikel benutzt. Um anderen Menschen zu erklären, warum wir bei Ärger in die Luft gehen.
Super. Nun war ich selbst erneut in dieses Muster verfallen:
- Ich hatte den ganzen Vorgang total negativ bewertet
- hatte alles persönlich genommen
- fühlte mich dadurch hilflos und ausgeliefert
- und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, suchte ich mir eine Mit-Schimpferin, da es so wunderbar guttut, gemeinsam erlittenes Unrecht zu beklagen.
Ich hatte mich wieder ärgern lassen. Kein Wunder, dass ich oben auf meiner Palme herumtobte.
Kennen Sie das vielleicht auch von sich? Dass Sie sich riesig über schlechten Kundendienst ärgern können? Oder über schwierige Mitmenschen? Dass Sie sich mit so einer Dröhnung an Ärger vor allen Dingen selbst schaden, brauch ich Ihnen wohl kaum zu sagen.
Mir haben meine eigenen Tipps dann tatsächlich geholfen, mich zu beruhigen. Ich musste mich nur daran erinnern ;-) Wenn Sie en detail und tiefgehend wissen wollen, wie es geht, dann klicken Sie mal hier:
https://www.carmenreuter.de/blog/11-nicht-aergern-lassen
In dem Artikel finden gleich mehrere Strategien, um aus dem vertrackten Ärger wieder herauszukommen
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